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Die traurige Geschichte der Katzen von La Manga:

 

Unser Verein kastriert schon seit mehr als 10 Jahre die Katzen von "La Manga" und Umgebung!

Wir haben schon viel geschafft. Fährt man die MANGA entlang und weiß, wo die Katzen-Kolonien leben, sieht man viele Katzen, denen die linke Ohrspitze fehlt. Dies ist ein Erkennungszeichen: ….die Katzen sind kastriert!

Nun ist etwas Schreckliches passiert: Viele Katzen sind verschwunden, einfach weg!

Wo sind sie hin????

Gerhard und Renate, zwei Tierfreunde, die auf der Manga leben, sind geschockt! Sie haben einen Verdacht und gehen ihrem Verdacht nach: Katzenfänger sind unterwegs!!!!!

Aber in wessen Auftrag und was geschieht mit den gefangenen Katzen?

Den ersten Hinweis erhält Renate am Hafen. Dort hätte die Stadtverwaltung gerade Katzen einfangen lassen.

Ein Schweizer, der mit Blick auf die vielen Katzen am Leuchtturm wohnt und auch schon viele Katzen kastrieren ließ hat Genaueres gesehen: Einen weißen Kastenwagen, der in den letzten Tagen bereits zweimal da war und dessen Fahrer mit einer Lebendfalle jeweils ca. 8 Tiere eingefangen hätte. Wahllos und grob, wobei natürlich die Zutraulichsten zuerst in die Falle tappten.

Der Hausmeister der Wohnanlage hätte mit dem Fahrer gesprochen, der Tierfänger arbeitet für eine Firma etwa 120 km entfernt, die für viele Stadtverwaltungen der Region Katzen und Hunde einfängt.

Im Rathaus von San Javier, welches für den größten Teil der Manga zuständig ist, will man davon allerdings nichts wissen. Man verweist auf Zivilschutz und Polizei, aber auch dort zeigt man sich ahnungslos.

Der entscheidende Hinweis auf den Verbleib kommt dann durch unsere Tierärztin Lydia aus Los Belones!! In ihrer Praxis - etwas außerhalb der Manga - engagiert sie sich sehr für Straßenkatzen. Sie findet einen besseren Draht zum Rathaus und bekommt heraus, wo genau sich diese Firma befindet. Sie telefoniert mit denen und kann verabreden, dass eingefangene Katzen zurückgegeben werden, wenn deren Besitz z.B. durch Fotos dokumentiert werden kann. Es finden sich eine Reihe von Bildern inzwischen vermisster Katzen, aufgenommen an den Futterstellen und gleichentags geht eine entsprechende Mail an die Firma.

Renate ist zwar gerade allein, weiß aber nun, wo sich die Katzen befinden und macht sich am nächsten Morgen auf den Weg.

In einem öden Gewerbegebiet außerhalb des Ortes Crevillente findet sie den Betrieb der Firma „Cereco“. Empfangen wird sie von vielstimmigem, lautem Hundegebell und beißendem Geruch. Ein Geruch des Todes, der über der Anlage liegt und offenbar einem großen, schwarz verrußten Schornstein an einer der düsteren Gewerbehallen entspringt.

Auf Besucher ist man dort nicht eingestellt, aber nachdem Renate ihre Mail ausgedruckt vorweisen kann, wird sie am Tor eingelassen.

Vor den Hallen reihen sich im Freien beidseitig eng gefüllte Hundezwinger. In einem davon hat man sechs Katzen „eingesperrt“, diese zeigt man Renate. Drei davon kennt sie gut, und durch die gesendeten Fotos belegt, darf sie diese auch mitnehmen.

Es fällt ihr aber unsagbar schwer, die andere Hälfte an diesem Ort zurücklassen zu müssen.

Die Katzen sind allesamt durchnässt, haben jetzt im Winter auf nacktem Betonboden schlafen müssen, der mit dem Wasserschlauch von ihren Exkrementen gereinigt wird, ohne Rücksicht auf die Tiere.

Eine der drei "geretteten" Katzen hat auch bereits eine Lungenentzündung, obwohl erst wenige Tage an diesem schrecklichen Ort. Sie stirbt trotz tierärztlicher Bemühung vier Tage später auf Renates Schoss.

Die anderen beiden geretteten Katzen haben mehr Glück. Sie überleben ihren von Cereco mitgebrachten Katzenschnupfen nach wochenlangem Kampf knapp und können nach einem Monat Quarantäne im geheizten Zimmer ins Freie entlassen werden, wo sie sofort ihre gesamte Lebensfreude an den Tag legen und nun bei Renate und Gerhard auch in Sicherheit leben.

Das Zurücklassen der drei Katzen ließ auch mir keine Ruhe, so dass ich drei Tage nach dem ersten Besuch Karin und Elke, zwei weitere Tierschützer, mit denen ich in Spanien zusammen arbeite, auf den Weg mit nach Crevillente schickte.

Von den zurückgelassenen Katzen keine Spur mehr - als hätte es sie nie gegeben. Von den übrigen auf La Manga vermissten Katzen will bei Cereco ebenso niemand etwas wissen. Man habe dort gar nicht mehr Katzen gefangen..!

Ein Journalist der deutschsprachigen Zeitung, die auch eingeschaltet worden war, recherchiert inzwischen bei Rathaus und Cereco, findet die Vorwürfe bestätigt, aber der Verbleib der Katzen bleibt ungeklärt. Wir vermuten das ca. 60 Katzen fehlen!

Wir hoffen auf die Bereitschaft der Stadt San Javier, künftig mit den ausländischen Tierschützern zusammen zu arbeiten. Die Zusammenarbeit wurde uns wage zugesagt! Auch das eventuell eingefangene Katzen denen die linke Ohrspitze fehlt sofort wieder freigelassen werden, das ist also eine LEBENSVERSICHERUNG für die Tiere!!

Vielleicht kann nun den verbliebenen Katzen von La Manga das Schicksal ihrer Artgenossen erspart bleiben. Wir hoffen es so sehr!!

Wir hoffen auch auf ein neues Tierschutzgesetz im Kreis Murcia, dieses soll beinhalten, dass kein Tier mehr getötet wird,......aber Papier ist ja geduldig!!!!!

 

Beate Rusch

Vorstand